Beschreibung
„Bei der FARC entwickelte ich ungeahnte Kräfte, weil wir miteinander für etwas kämpften. Ich gab alles als guerillera − und wurde zur Frauenkämpferin, auch weil ich selbst erfahren habe, wie machtlos Frauen in der männerdominierten Gesellschaft Kolumbiens sind.“ Milena
Das Buch DER FRIEDEN TRÄGT DEN NAMEN EINER FRAU dokumentieren die Lebensgeschichten von sechs Ex-Rebellinnen der sozialrevolutionären Guerillabewegung FARC-Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia. Das Besondere an dem Projekt ist, dass es den erbitterten Bürgerkrieg und den jahrelangen Friedensprozess in Kolumbien aus der Perspektive von Ex-Kämpferinnen sichtbar macht.
Die größte Guerilla-Organisation der Welt bestand zu 40 Prozent aus Frauen. Bei der FARC herrschte Gleichberechtigung – die Rebellinnen ließen die klassische Rollenverteilung hinter sich. Nun fühlen sie sich berufen, für die Interessen der Frauen in der traditionellen kolumbianischen Gesellschaft zu kämpfen.Im November 2016 wurde nach 53 Jahren blutigem Bürgerkrieg und langwierigen Verhandlungen der Friedensvertrag zwischen der kolumbianischen Regierung und den FARC-Rebellen unterzeichnet. 7 000 guerilleros wurden auf Übergangscamps verteilt und übergaben ihre Waffen der UNO. Präsident Manuel Santos erhielt den Friedensnobelpreis 2016.
Die Fotografin Ann-Christine Woehrl und die Autorin Cornelia von Schelling haben von 2017 bis 2019 zahlreiche Interviews mit sechs ehemaligen FARC-Kämpferinnen geführt und deren erschütternde Lebensgeschichten dokumentiert. Die sechs Biografien sind exemplarisch für den Weg von über 3 000 Rebellinnen, die trotz größter Widerstände alles tun, um sich in die kolumbianische Gesellschaft zu integrieren.
AUSSTELLUNG
* Museum Fünf Kontinente, München, Deutschland, 22. November 2019 – 29. März 2020
BUCHPRÄSENTATION
* Bücherbogen am Savignyplatz, Berlin, Deutschland, 25. November 2019, 19:30 hrs