Beschreibung
Nach ihrem Studium der Soziologie zog es Verena Prenner in den Nahen Osten. Zunächst in Tel Aviv lebend und später in einem palästinensischen Flüchtlingslager, wo sie soziologische Feldforschungen und inszenierte Fotografieprojekte realisierte. Von den Auswirkungen des Baus der israelischen Sicherheitsmauer auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen palästinensischer Taxifahrer bis hin zur Flüchtlingscamp-Gesellschaft. „Wie wirken sich die prekären Lebensumstände auf die Individuen aus? Wie ist die Gesellschaft organisiert, welche Strukturen finden sich? Und wie wirkt sich ein Leben vor Ort auf mich persönlich, meine eigenen Verhaltensmuster und Sichtweisen aus? Der Tagesablauf wurde durch die muslimische Kultur bzw. Religion, ein Leben zwischen Haram und Halal, dem Verbotenen und dem Erlaubten, geprägt. Der individuelle Spielraum dazwischen ist minimal, vor allem für Frauen. Mein Einzug als alleinstehende Frau in das Camp, stieß auf große Verwunderung bei den Bewohnern. Schnell galt ich als israelische bzw. palästinensische Spionin und als minderwertige Frau. Nach Monaten vor Ort und zwei weiteren Aufenthalten baute sich nach und nach gegenseitiges Vertrauen auf. Irgendwann war ich keine Fremde mehr, und ich entschied mich, nicht nur außerhalb des Camps, sondern auch im Flüchtlingslager eine fotografische Arbeit umzusetzen. Doch dann kam die große Frage: Was zeigt man?“
Ausstellung
CAMPING
Wiener „Rotlichtfestival“ für analoge Fotografie
17. bis 26. November 2022
www.rotlicht-festival.at
Festival La Gacilly-Baden Photo 2022
Baden bei Wien
9. Juni bis 16. Oktober 2022
festival-lagacilly-baden.photo