Afrika wird leuchten

Quand l’Afrique s’éclairera
When light will touch Africa

Pascal Maitre, einer der besten Fotografen unserer Zeit, und Jean-Marc Gonin, erfahrener Auslandsreporter beim Figaro Magazine, haben gemeinsam das Leben von Hunderten von Millionen Afrikanern ohne jeden Zugang zu Elektrizität dokumentiert.

Pascal Maitre
Jean-Marc Gonin

20 × 26,5 cm
96 Seiten
38 Fotos
Deutsch, Englisch, Französisch
Hardcover gebunden
ISBN 978-3-903101-48-7
November 2017

49.90
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Autoren

  • Jean-Marc Gonin

    Jean-Marc Gonin ist Auslandskorrespondent für Le Figaro Magazine, wo er früher als stellvertretender Chefrdeakteur tätig war. Er hat Bücher über [...] mehr

  • Pascal Maitre

    Pascal Maitre begann seine Karriere als Fotojournalist 1979 in Paris. Heute zählt er zu den besten Fotografen der Welt und [...] mehr

Awards

Details

„Da wir ohne Strom leben müssen, fühlen wir uns ab 19.00 Uhr wie in einem Grab.“ Joseph Honnon, Adido, Benin.

Pascal Maitre, eine der besten Fotografen unserer Zeit, und Jean-Marc Gonin, erfahrener Auslandsreporter beim Figaro Magazin, haben gemeinsam das Leben von Hunderten von Millionen Afrikanern ohne jeden Zugang zu Elektrizität dokumentiert: 70 Prozent der Bevölkerung Subsahara-Afrikas haben keinen Zugang zu Elektrizität, 620.000.000 Afrikaner leben ohne Strom.

„Afrika wird nicht länger die Welt mit seinen Ressourcen erleuchten können, während es selbst im Dunkeln bleibt.“ Macky Sall, Président Sénégal UNO, 20/09/2016, New York.

Leseprobe „Leben in Finsternis“ von Jean-Marc Gonin
In Benin braucht man nur wenige Kilometer zurückzulegen, um vom Licht in die Finsternis zu gelangen. Das Dorf Fanto mit seinen 665 Bewohnern liegt nur zehn Minuten Fahrt von der Nationalstraße 2 entfernt, die Cotonou mit dem Norden des Landes verbindet. In diesen zehn Minuten reist man mehrere Jahrzehnte in die Vergangenheit, von der asphaltierten Straße mit der parallel verlaufenden Stromleitung bis ins Buschland mit seinen Feldern, auf denen Maniok, Mais und Zuckerrohr angebaut werden. Über eine Reihe von Masten, die mitten in den Ackerfurchen stehen, führt ein Kabel zu einer hell erleuchteten katholischen Kirche, in der die Gläubigen der Abendmesse beiwohnen. Hinter dem Gotteshaus: nur noch Dunkel. Die mit Schlaglöchern und Fahrrillen übersäte Sandpiste ist im Licht der Scheinwerfer nur schwer zu erkennen. Sie mündet in einen Platz, auf dem vereinzelte Bäume stehen. Die Verkaufsstände des abendlichen Marktes werden von etwa einem Dutzend Petroleumlampen erhellt. Ihr flackerndes Licht erleuchtet das Gesicht einer Köchin, die in einem Topf aus Metall einen dampfenden Brei zubereitet. Neben ihr bietet eine alte Frau auf einem Brett ein wenig Obst und Gemüse zum Verkauf.

„Seit dreizehn Jahren warten wir nun schon auf Strom“, ereifert sich der 57-jährige Houegagbo Ahossivou. „2004 hat man uns die Anbindung ans Netz versprochen.“ Wenn um 18 Uhr die Sonne untergeht, müssen die Handwerker mit der Arbeit aufhören. Dann wird es auch gefährlich, sich draußen zu bewegen. Banditen springen aus dem Gebüsch am Straßenrand hervor und entreißen den Motorradfahrern ihre Maschinen. „In unserem Haus haben wir kein Licht und auch keinen Kühlschrank“, so Ahossivou. „Wir können nicht einmal Milch für die Kinder aufbewahren, und um Nahrungsmittel zu konservieren, müssen wir sie in der Sonne trocknen.“ Letztes Jahr sind zwei Dorfbewohner gestorben. Weil es in der örtlichen Krankenstation keinen Strom gab, mussten sie ins nächstgelegene Krankenhaus nach Zinvié gebracht werden. Die fünfundvierzigminütige Fahrt haben sie nicht überlebt.

Beschreibung

„Da wir ohne Strom leben müssen, fühlen wir uns ab 19.00 Uhr wie in einem Grab.“ Joseph Honnon, Adido, Benin.

Pascal Maitre, eine der besten Fotografen unserer Zeit, und Jean-Marc Gonin, erfahrener Auslandsreporter beim Figaro Magazin, haben gemeinsam das Leben von Hunderten von Millionen Afrikanern ohne jeden Zugang zu Elektrizität dokumentiert: 70 Prozent der Bevölkerung Subsahara-Afrikas haben keinen Zugang zu Elektrizität, 620.000.000 Afrikaner leben ohne Strom.

„Afrika wird nicht länger die Welt mit seinen Ressourcen erleuchten können, während es selbst im Dunkeln bleibt.“ Macky Sall, Président Sénégal UNO, 20/09/2016, New York.

Leseprobe „Leben in Finsternis“ von Jean-Marc Gonin
In Benin braucht man nur wenige Kilometer zurückzulegen, um vom Licht in die Finsternis zu gelangen. Das Dorf Fanto mit seinen 665 Bewohnern liegt nur zehn Minuten Fahrt von der Nationalstraße 2 entfernt, die Cotonou mit dem Norden des Landes verbindet. In diesen zehn Minuten reist man mehrere Jahrzehnte in die Vergangenheit, von der asphaltierten Straße mit der parallel verlaufenden Stromleitung bis ins Buschland mit seinen Feldern, auf denen Maniok, Mais und Zuckerrohr angebaut werden. Über eine Reihe von Masten, die mitten in den Ackerfurchen stehen, führt ein Kabel zu einer hell erleuchteten katholischen Kirche, in der die Gläubigen der Abendmesse beiwohnen. Hinter dem Gotteshaus: nur noch Dunkel. Die mit Schlaglöchern und Fahrrillen übersäte Sandpiste ist im Licht der Scheinwerfer nur schwer zu erkennen. Sie mündet in einen Platz, auf dem vereinzelte Bäume stehen. Die Verkaufsstände des abendlichen Marktes werden von etwa einem Dutzend Petroleumlampen erhellt. Ihr flackerndes Licht erleuchtet das Gesicht einer Köchin, die in einem Topf aus Metall einen dampfenden Brei zubereitet. Neben ihr bietet eine alte Frau auf einem Brett ein wenig Obst und Gemüse zum Verkauf.

„Seit dreizehn Jahren warten wir nun schon auf Strom“, ereifert sich der 57-jährige Houegagbo Ahossivou. „2004 hat man uns die Anbindung ans Netz versprochen.“ Wenn um 18 Uhr die Sonne untergeht, müssen die Handwerker mit der Arbeit aufhören. Dann wird es auch gefährlich, sich draußen zu bewegen. Banditen springen aus dem Gebüsch am Straßenrand hervor und entreißen den Motorradfahrern ihre Maschinen. „In unserem Haus haben wir kein Licht und auch keinen Kühlschrank“, so Ahossivou. „Wir können nicht einmal Milch für die Kinder aufbewahren, und um Nahrungsmittel zu konservieren, müssen wir sie in der Sonne trocknen.“ Letztes Jahr sind zwei Dorfbewohner gestorben. Weil es in der örtlichen Krankenstation keinen Strom gab, mussten sie ins nächstgelegene Krankenhaus nach Zinvié gebracht werden. Die fünfundvierzigminütige Fahrt haben sie nicht überlebt.

Zusätzliche Informationen

Gewicht1 kg / 2.2 lbs
Buchautor

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