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FÜNF Auszeichnungen beim Deutschen Fotobuchpreis 2014!

„The Distance Between Us“ und „Wolfskinder“ erhielten die Auszeichnung „Silber 2014“ in der Kategorie konzeptionell-künstlerische Fotobildbände, „Matthias Cremer – 25 Jahre DER STANDARD“, „EPHESOS – Der Reiz der Zerstörung“ und “GLAMOUR“ die Auszeichnung „Nominiert 2014“ in der Kategorie Coffee-Table- Books beim Deutschen Fotobuchpreis 2014, der am 15. November 2013 im Haus der Wirtschaft in Stuttgart vergeben wurde.

„The Distance Between Us“

Fotografie und Text: Christopher Capozziello / Gestaltung: Christopher Capozziello und Lois Lammerhuber.

Die vielleicht ungewöhnlichste Fotogeschichte der Welt! Drei Minuten haben entschieden. Chris ist drei Minuten früher geboren. Und erfolgreicher Fotograf. Sein Zwillingsbruder Nick ist behindert. Motorisch. Er leidet an infantiler Zerebralparese. Dass dies einem Zwillingspaar passiert ist extrem selten. Und dass einer der beiden ein hochbegabter Fotograf wird, ist statistisch gesehen nahe der Unmöglichkeitsgrenze. Und dass dieser sich seines Bruders Schicksal – und damit sein eigenes – zum Thema wählt, ist einzigartig.

Moderator der Preisverleihung und Jurymitglied des Deutschen Fotobuchpreises Andreas Langen beschreibt das Buch in seiner Laudatio:
„Christopher Capozziello hat einen Zwillingsbruder namens Nick, der wegen Sauerstoffmangels unter der Geburt behindert ist durch infantile Zerebralparese; zu Deutsch: Kinderlähmung. Das bedeutet schwere Beeinträchtigungen der Beweglichkeit, sowie unkontrollierbare Krämpfe in unkontrollierbaren Abständen; die Krämpfe können Minuten dauern, Stunden oder Tage.
Dieses Schicksal beschäftigt Christopher Capozziello seit Kindertagen, um nicht zu sagen: es quält ihn. Wie Hiob, der Verzweifelte aus dem alten Testament, verlangt er Klarheit über den Sinn der Prüfungen, die uns das Leben auferlegt. „Ich will Antworten“, lautet der erste Satz im Buch, mit fast drohendem Unterton. Aber wem will man drohen, wenn es um so Existentielles geht: „Ich will Erklärungen dafür, warum manche leiden und andere nicht. Ich will wissen, warum es manchen besser geht und anderen schlechter. Ist es Schicksal oder Zufall oder einfach bloß Pech?“
Man ahnt, es ist eine schwere Bürde, noch mal eben davongekommen zu sein. Christopher Capozziello versucht, diese Last zu tragen, indem er sie fotografiert: sich und seinen Bruder bzw. das, was der Titel sagt: Den Abstand zwischen ihnen. Seine bravourösen Bilder ergänzt er um ebenso treffsichere Texte.
Dann erreicht die Geschichte einen unverhofften Wendepunkt. Im Dezember 2012 notiert Christopher: „Nach all den Jahren, anstatt immer warum? zu fragen, frage ich mich jetzt zum ersten Mal: Wie geht´s weiter?“ Dann brechen die Brüder zu einer großen gemeinsamen Tour auf, Nick ist das erste Mal ein paar Wochen weg von zuhause, und das düstere, ergreifende Schwarz-Weiß-Epos von Leid und Zweifel wird zum heiteren, teils farbigen Road-Movie, illustriert mit zwei Serien aus den Smartphones der beiden ungleichen Brüder. Und so enden die beiden Kurzbiografien von Christopher und Nick ganz am Ende des Buches mit einem wortwörtlich identischen Satz: „Lebt in Milford, Connecticut, drei Meilen von seinem Zwillingsbruder.“
Gut gemacht, Jungs, herzlichen Glückwunsch!“

Die Bilder aus dem Buch werden zurzeit in einer Fotoausstellung in der FREELENS Galerie in Hamburg gezeigt, die am 14. November 2013 in Anwesenheit der beiden Brüder Chris und Nick eröffnet wurde. Noch zu sehen bis 16. Januar 2014.

Ausstellung „The Distance Between Us“
FREELENS Galerie, Steinhöft 5, 20459 Hamburg

  1. November 2013 bis 16. Januar 2014.
    Öffnungszeiten: Montag – Freitag von 11.00 – 18.00 Uhr
    Info: Peter Lindhorst, Tel. +49 176-57280812

„Wolfskinder“

Fotografie: Fabian Weiß / Text: Fabian Weiß und Matthias Witte / Gestaltung: Fabian Weiß und Lois Lammerhuber

Mit der Könnerschaft eines großen Fotografen, authentisch und einfühlsam porträtiert Fabian Weiß Jugendliche und ihre besonderen Lebensgeschichten im Jugendhilfesystem Deutschlands

Andreas Langen dazu in seiner Laudatio:
„Ähnliches Thema, anderes Land – junge Leute in prekärer Lage, aber nun in Deutschland. Wir alle klagen gern, oft und mit guten Gründen über allerlei deutsche Zustände – aber legen Sie mal die Bücher von Igor Samolet und Fabian Weiß nebeneinander, dann bekommen Sie eine Ahnung davon, was die Redensart „Jammern auf hohem Niveau“ bedeutet: Fabian Weiß zeigt Momentaufnahmen aus den Biografien von Kindern und Jugendlichen, die ohne ihre Familien leben. Diese Trennung ist teils eine therapeutische Maßnahme, teils von den Umständen erzwungen, zum Beispiel durch Gewalt im Elternhaus. Die jungen Leute, die Fabian Weiß in Heimen und anderswo begleitet hat, stehen meist am äußersten Rand der Gesellschaft, sind oft kriminell, meist verhaltensauffällig und nicht in der Lage, ein normales Leben zu führen. Fabian Weiß hat geduldig hingesehen und zugehört, Erzählungen aufgezeichnet und Augenblicke fotografiert.
Wir sehen mühsamen Heimalltag, sonnige Ausflüge und nachdenkliches Innehalten; und wir lesen Selbstbeschreibungen der Protagonisten, in ungeglätteter Sprache, stammelnd, suchend, rauh.
Das Ergebnis ist ein fein gestaltetes, vielschichtiges Buch – übrigens in einem angemessen intimen, kleinen Format – das sehr berührt.
Fabian Weiß, der gerade mal 26 Jahre jung ist und am Beginn eines Berufslebens als Dokumentarfotograf steht, möchte genau das: uns berühren. Und er möchte seine Beobachtungen von randständigen Kindern und Jugendlichen fortsetzen in weiteren europäischen Ländern.
Dabei wünschen wir ihm gutes Gelingen und gratulieren zu diesem famosen Einstand!

„Matthias Cremer – 25 Jahre DER STANDARD“

Fotografie: Matthias Cremer / Text: Oscar Bronner, Gregor Auenhammer, Wolfgang Weisgram / Gestaltung: Lois Lammerhuber

Das Buch zeigt Fotografien zu 25 Jahren österreichischer Zeitgeschichte von Matthias Cremer, einem Meister seiner Zunft.
Limitierte und handsignierte Auflage von 1 000 Exemplaren.

„EPHESOS – Der Reiz der Zerstörung“

Fotografie und Gestaltung: Lois Lammerhuber / Text: Sabine Ladstätter

Spektakuläre Bilder und wissende Texte aus der Feder der Grabungsleiterin von Ephesos zeichnen ein völlig neues Bild von einer der prominentesten archäologischen Stätten der Welt. Im Zentrum steht dabei der Wirtschaftsfaktor von Ephesos als antike Handelsstadt, modernes Grabungsunternehmen und Besuchermagnet.

“GLAMOUR“

Fotografie und Gestaltung: Lois Lammerhuber

Das bezauberndste Buch über die Zauberwelt der Kostüme. Design und Handwerkskunst in den Kostümwerkstätten von ART FOR ART in Wien, von denen André Heller meint: „ART FOR ART – wahrscheinlich die besten Kostümwerkstätten der Welt.“

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